Ein Kapitel aus meinem Buch:

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Das Feuer der Kraft

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"Wach auf, kleiner Junge, das Feuer der Kraft wartet auf uns.“ „Ich bin noch so müde, Weisheit. Lass mich doch noch ein bisschen schlafen.“ Weisheit ließ nicht locker. „Du hast schon viel zu lange geschlafen. Die Sonne steht bereits hoch am Himmel. Gib dir einen Ruck, wir haben schließlich nicht ewig Zeit. Zeit ist zwar relativ, doch jeder Moment ist ein Geschenk, das Kostbarste, was wir haben ist das Hier und Jetzt. Worauf willst du warten? Mit Warten kommst du nicht weiter. Damit erreichst du weder deinen Thron, noch erntest du deinen Lohn für all die Mühe, all die Zeit, für all dein Streben nach Freude und Heiterkeit.“ Der Junge wusste, dass Weisheit recht hatte. Also gab er sich einen Ruck und stand auf. „Ok, ich bin bereit.“ „Sehr gut, es wird ja auch Zeit.“ Weisheit ging voran, durch den Wald, zu einer Höhle. Als die beiden Weggefährten selbige betraten, konnte der kleine Junge schon ein Knistern und eine leichte Wärme vernehmen. Je weiter sie in die Höhle hinein gingen, desto wärmer wurde es, ja, es war fast schon heiß. Schließlich erreichten sie den hintersten Teil der Höhle, von dem man meinen könnte es wäre dort am dunkelsten, doch nein, ein Feuer brannte im letzten Eck, lichterloh, voller Kraft, das den gesamten Raum in sein Licht tauchte. „Wie schön.“, rief der kleine Junge voller Freude, als er das Feuer sah und die Wärme auf seiner Haut spürte. Seine Augen leuchteten. Da entströmte dem Feuer plötzlich eine Energie, wie ein Schwall, der sich über die gesamte Höhle ausbreitete, und es begann mit seinen Gästen zu sprechen. „Hallo, kleiner Junge. Ich bin das Feuer der Kraft. Ich teile gerne mit dir all mein Wissen, all meine Macht.“ „Ich kenne dich, Feuer der Kraft. Du loderst in mir. Du warst immer schon hier. Du wärmst mich, ermutigst mich, stehst stets zu mir.“ „Ja, kleiner Junge, das hast du gut erkannt. Hast du die Kraft und Macht, die ich dir schenke, aber auch in deiner Hand?“ „Ich bin mir nicht sicher, was du meinst. Kannst du es mir bitte erklären, Feuer der Kraft?“ „Natürlich, dazu bist du ja hier mit Weisheit, in dieser Höhle, zu Besuch bei mir. Ich bin, wie alles, Energie. Die bedingungslose Liebe fließt durch mich, sie endet nie. Ich bin in deinem Innersten, ich gehe niemals völlig aus, doch manchmal, wenn du nicht die Liebe wählst, verliere ich an Kraft. Dann brenne ich nicht mehr, ich glühe nur noch, und dir fehlt der Antrieb. Erst wenn ich brennen kann ist meine, und somit auch deine, Kraft entfesselt. Brenne ich geht alles leicht, nichts ist schwer, denn dann steht dir meine Energie zur Verfügung, in Form deines inneren Feuers. Willst du mich brennen lassen? Dann hör in dich hinein. Hör auf deine innere Stimme, sie gibt dir immer eine klare Antwort: Ja oder Nein. Sagt sie Ja, dann werde ich brennen, sagt sie nein, bin ich höchstens Glut. Du denkst dir fehlt der Mut? Der Mut zu deiner inneren Stimme zu stehen, auch mal Nein zu sagen, mit deiner inneren Wahrheit zu gehen? Glaube mir, erst wenn ich brenne, stehst du zu dir und zu deinem ganzen Sein, drum lass mich so oft wie möglich brennen, in meinem vollen, hellen Schein.“ Der kleine Junge blickte ganz ehrfürchtig in das Feuer. Er wusste nun was er zu tun hatte. „Ich danke dir, Feuer der Kraft!“ Weisheit und der kleine Junge verabschiedeten sich, verließen die Höhle und machten sich weiter auf den Weg durch den Wald.

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